Paderborn 2000 Dritter in NRW (4er-Pokal)

Ein Bericht von Gerhard Neukötter (SF Paderborn 2000 e.V.):

Mit Spannung fieberten die Paderborner Schachfreunde der diesjährigen NRW-Endrunde des Viererpokals entgegen, waren sie doch diesmal überraschenderweise mit dabei. Schon bei der Anreise nach Iserlohn war klar, dass jeder halbe Brettpunkt gegen die hochrangigen Gegner einen Erfolg darstellen wird. Da wegen seiner Abiturfeier auch erstmals auf Thomas Haase verzichtet werden musste, kam Altmeister Hubert Nonhoff am vierten Brett zum Einsatz. Wie gewohnt spielten neben Spitzenspieler Philipp Hötte auch Dr. Jürgen Klüners und Jannis Altenbernd, während Gerhard Neukötter als Mannschaftsführer fungierte.

Die Auslosung vor Ort, die der Mannschaftsführer durchführen durfte, war dann optimal. Im Halbfinale kam es zu den Paarungen zwischen dem Godesberger SK und der SG Hochneukirch und zwischen den SF Paderborn 2000 und Gastgeber KS Iserlohn.

Somit hatten also Philipp Hötte und Hubert Nonhoff die schwarzen Steine und Jürgen Klüners und Jannis Altendbernd Weiß.

Dann kam nach drei Stunden die sehr überraschende Zwischenbilanz. Philipp Hötte stand gegen Julian Scheider (DWZ 2287) ausgeglichen, Jürgen Klüners hatte gegen Marcus Schmücker (2207) ein Remisendspiel erreicht, Jannis Altenbernd besaß gegen Thomas Franke (2074) zwar einen schwachen Läufer, aber eine feste Stellung, und Hubert Nonhoff griff sogar Jürgen Messarius (2148) an und brachte ihn durch zwei Springer und Dame in Schwierigkeiten.

Leider stellte dann Hubert Nonhoff eine halbe Stunde später seinen f-Bauern ein und musste dann aufgeben. Da sich fast gleichzeitig am zweiten Brett die Gegner zum Remis einigten und auch die beiden anderen Bretter „festgefahren“ schienen, sah der Mannschaftskampf entschieden aus. Aber dies sollte sich in den nächsten zweieinhalb Stunden noch dramatisch ändern. Zuerst opferte Philipp Hötte nach längerem Spiel eine Qualität für einen Bauern. Julian Scheider nahm diese dankend an und statt nun weiterhin auf remis zu spielen, wollte dieser nun seinerseits gewinnen. Dabei übersah Julian aber die Macht des entstandenen Freibauern zusammen mit dem eindringenden Königs von Philipp. Nach fünf Stunden Spielzeit musste der Iserlohner aufgeben und es stand 1,5:1,5 mit der besseren Berliner Wertung für Paderborn. Damit war auch klar, dass ein Remis am dritten Brett für Paderborn genügen würde, um sich für das Endspiel und damit zur Deutschen Meisterschaft zu qualifizieren. Nach über sechs Stunden Spielzeit passierte am dritten Brett das tragische Ereignis: eine kleine Unachtsamkeit ließ den gegnerischen König das entscheidende Feld bzw. dem Läufer gleichzeitig ein sehenswertes Opfer, so dass diese Partie doch noch für Iserlohn entschieden wurde.

Da Godesberg am Sonntag nicht mehr antrat, ging der dritte NRW-Platz kampflos an die Paderborner Schachfreunde. Aber alleine die Teilnahme am Samstag war schon ein Erlebnis und wird wohl einmalig bleiben in der Geschichte der Paderborner Schachvereine.

Nachdem die Schachfreunde Paderborn 2000 eigentlich nur für die Jugendarbeit gegründet worden waren und mit ihren vielen OWL- und NRW-Titeln bis zur Deutschen Meisterschaft und Vizemeisterschaft sehr erfolgreich waren, ist dies der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte, nach dem guten Abschneiden der ersten Erwachsenenmannschaft in der Regionalliga in dieser Saison.